NSG Auf der Hardt

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wir begrüßen Sie auf dieser Website!

 

Auf dieser Seite möchten wir Ihnen das Naturschutzgebiet (NSG) “Auf der Hardt” in Rheinland-Pfalz, Deutschland, vorstellen. Nach einer Beschreibung des Gebietes stellen wir Ihnen einige der dort vorkommenden Pflanzenarten und eine Zusammenfassung der Entstehungsgeschichte des NSG vor. Auf der Seite “Struktur des NSG” finden Sie einige kritische Hinweise und dazugehörige Links mit zahlreichen Beispielen.

 

Blick auf das Naturschutzgebiet

Abbildung 1: Blick auf das Naturschutzgebiet in Richtung Westen von einer gegenüberliegenden Anhöhe (Aufnahme: Manfred Marmé)

 

Die Lage des Naturschutzgebietes

Das Naturschutzgebiet liegt südlich von Altwied, einem Stadtteil von Neuwied. Dieser Landschaftsteil der Hanglagen des Neuwieder Beckens liegt auf einem relativ breiten Geländesporn, der im Norden und Osten zum Wiedtal und im Süden zum Moorbach, einem kleinen Zufluss zur Wied, abfällt. Das Gebiet hat im mittleren Bereich ca. 15%, im südlichen und südwestlichen Bereich (Hanglagen zum Wiedbach und zum Moorbach) ca. 40% Neigung. Das Gesamtareal des Naturschutzgebietes hat gut 35 Hektar Fläche. Die Höhenlagen variieren zwischen ca. 100 m und 200 m über NN. Im Süden schließt sich entlang der Wied eine Feuchtzone an.

 

Lageplan und Grenzen des NSG

Abbildung 2: Lageplan und Grenzen des Naturschutzgebietes

 

Beschreibung der Biotoparten

Der Hauptteil der Fläche des NSG, ca. 30 Hektar, besteht aus Streuobstwiesen, Halbtrockenrasen und Wiesen. Dieser Bereich stellt eine mehrere hundert Jahre alte Kulturlandschaft dar. Sie ist charakterisiert durch die Streuobstbestände und die ehemalige, überwiegende Nutzung als Heuwiesen. Diese Nutzungsarten definieren die in dem Gebiet vorherrschende Fauna und Flora. Die mehr sonnenexponierten, höheren Lagen tragen auf Halbmager- und Magerböden überwiegend Grasland mit reichlich, altem Streuobstbestand in Altersstufen von etwa 40 bis 80 Jahren. Bis in die unteren Ränder der Hanglagen vollzieht sich der Übergang zu Fettwiesen. Der Bestand an Streuobst besteht weit überwiegend aus Apfelhochstämmen. Hierin sind Walnuss, Birne und Hauszwetsche eingestreut, ebenfalls als Hochstämme. Erstere Obstart stellt sich in vielen alten Apfelsorten dar, wie Winter-Goldparmäne, Rheinischer Winterrambour, Schöner von Boskoop, Roter Bellefleur, Weißer Klarapfel und Rheinischer Bohnapfel.

 

Streuobstwiese während der Obst- und Primelblüte

Abbildung 3: Streuobstwiese während der Obst- und Primelblüte (Aufnahme: Stefan Marmé)

 

Im gesamten Gebiet treten wegebegleitend und an Waldrändern Gebüsche und Hecken aus Hasel, Schwarzdorn (Gewöhnliche Schlehe), Holunder, Salweide, Roter Hartriegel u. a. auf.

Im Mittelteil, in den bereits etwas steileren, östlichen Hanglagen zur Wied, besteht der Rest einer alten Wegeführung als Hohlweg. Dieser ist heute leider teilweise verfüllt. Der heutige Hauptfahrweg ist im oberen Teil unter der Basaltschotterabdeckung teilweise mit im Gebiet vorkommendem Tonschiefer in senkrechter Lage befestigt. Von diesem Handwerk ist heute nicht mehr viel zu sehen, unter anderem da der Weg Anfang dieses Jahrzehnts durch die Stadt Neuwied teilweise mit einer neuen Decke aus ortsunüblichem Asphaltschotter versehen wurde. Der Hauptweg ist zugleich Zufahrtsweg für eine in diesem Gebiet tätige Schäferei.

Die nördliche und sehr steile Hanglage zur Wied, in Richtung der Ortschaft Altwied mit der Burgruine Altwied, ist mit Eichen-/Hainbuchenwald bestockt. Eingestreut sind beispielsweise Wildkirsche, Berg- und Spitzahorn. Auf einigen wenigen Flächen stehen ca. 40-jährige Douglasien. In dem schattigen und feuchten Talklima kommen verschiedene Farn- und Moosarten vor.

Entlang der Wied und dem Moorbach stehen Weide und Erle. Dem Gebiet schließt sich südlich am Wiedbach in der Gemarkung Segendorf, einem weiteren Stadtteil von Neuwied, eine Feuchtzone mit Bruch-/Auewaldcharakter an.

 

Märzenbecher im Frühling

Abbildung 4: Feuchtzone an der Wied mit Bestand von Märzenbecher (Aufnahme: Manfred Marmé)

 

Das Gebiet wurde 1997 als Naturschutzgebiet etabliert. Im Verfahren zur Unterschutzstellung wurde ein Gutachten erstellt. In diesem heißt es:

“Dem Gebiet kommt aus Sicht des Arten- und Biotopschutzes eine hohe Bedeutung zu. Hinsichtlich Flora und Fauna liegen einige bemerkenswerte Funde vor, ... Auf die “immense Bedeutung von Streuobstwiesen für eine artenreiche Fauna” verweisen nicht zuletzt auch die Begleituntersuchungen zum Biotopsicherungsprogramm “Streuobstwiesen” in Rheinland-Pfalz (SIMON 1992). Der ökologische Wert des Gebietes erhöht sich zusätzlich durch die räumliche Nähe zu weiteren gefährdeten Biotoptypen.”, Zitat aus “Pflege- und Entwicklungsplan für das Streuobstgebiet “Auf der Hardt” bei Altwied”, Dezember 1995, im Auftrag des Landesamtes für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz

 

Einige der Pflanzen, die in diesem Gebiet vorkommen, können Sie auf der Seite Schützenswertes sehen.

 

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